Samstag, 29. Oktober 2016
Ein Oktoberfest in Tijuana und ein Tag der Toten an dem gelacht und gefeiert wird!

Am Wochenende bin ich mit einer Gruppe von Austauschstudenten nach Rosarito gefahren, um Sonne zu tanken und um die wahrscheinlich letzte Hitzewelle auszunutzen und noch einmal ins Meer zu gehen.

(mit Esteban aus Argentinien und Diana aus Puebla)

Auf dem Rückweg sind wir zum kulturellen Zentrum von Tijuana (Cecut) gefahren, weil dort ein Oktoberfest veranstaltet wurde. So viel mit deutscher Kultur hatte das zwar nicht zu tun, denn unter den ca 30 Ständen mit mexikanischem Essen, gab es genau einen Stand mit Brezen und auch das Bier war hauptsächlich mexikanisch. Es war aber trotzdem ein einmaliges Erlebnis, hier mal wieder eine Breze zu essen :D

Ich dachte nicht, dass ich deutsches Essen vermissen werde (abgesehen von dem Brot), aber als ich letztens mit Samuel Kartoffelsalat gemacht habe, habe ich festgestellt, dass ich mich noch nie so gefreut habe dieses Gericht zu essen ;)


Das Oktoberfest hatte also, neben ein paar netten Bekanntschaften, nicht soo viel zu bieten, weshalb wir zu sechs Austauschstudenten aus Mexiko nach Hause gefahren sind. Dort hatten wir einen unvergesslichen Abend!


Es gab Mojitos, Bierpong und weitere tolle Spiele, bei denen ich feststellen musste, dass einem schlechte Spanischkenntnisse zum Verhängnis werden können, wenn man die Regeln nicht versteht :D
Es wurde zwar mehrmals der Versuch unternommen mir das Spiel zu erklären, erst zweimal von einem Spanier mit seeehr starkem Akzent, dann von einem Argentinier, die sehr viele unterschiedliche Wörter benutzen und danach hab ich einfach auf "learning by doing" gesetzt, was bei dem vierten Spiel dann auch geklappt hat..


Außerdem wurde natürlich wieder viel getanzt ;)

Am nächsten Tag gab es vegetarische Tacos... jaja ich habe hier wohl doch schon meine Spuren hinterlassen. Am Anfang hätte ich nicht gedacht, dass sich Mexikaner dazu überwinden können, vegetarische Tacos zu kochen. Zum einen, weil man meistens ganz erstaunt gefragt wird, was man denn eigentilch isst, wenn kein Fleisch und zum anderen, weil die Basis von Tacos eigentlich Fleisch ist.

Dieses Foto beweist leider mal wieder mein Kochtalent.. Samuel hat mit für 2 Minuten die Verantwortung übertragen, um Musik zu wechseln :D
Auch wenn das Foto nicht danach aussieht, die vegetarischen Tacos waren so gut, dass wir sie diese Woche gleich noch einmal in dem Haus der anderen Austauschstudenten gekocht haben, inklusive Nachtisch aus Argentinien!
An einem anderen Abend hat Samuel dort für alle seehr scharfe Enchiladas gekocht (das schärfste, was ich je in meinem Leben gegessen habe).. und ich bin jetzt offiziell anerkannte Mexikanerin, weil ich meine Portion ganz aufgegessen habe!


Letzte Woche habe ich einen supertollen neuen Ort entdeckt- Mercado Hidalgo! Ein riesiger Markt, der alles bietet, was das Herz begehrt!

Kokosnuss.. Die Mexikaner essen die Kokosnuss natürlich mit... genau: Chile und Zitrone!


Ein neuer Haarschnitt.. Samuel und Rodrigo (von rechts nach links) sind beide Austauschstudenten aus Mexiko. Danach sind wir zusammen in das Zentrum von Tijuana gefahren um einer Freundin aus Passau, die derzeit ihr Auslandssemester in Ensenada macht, Tijuana zu zeigen.

Gestern gab es dann mal wieder mexikanische Kultur vom feinsten, angesichts des bevorstehenden "Día de los Muertos";) Wir, insgesamt 25 Austauschstudenten, sind in die Nachbarstadt Tecate auf eine Art Landgut gefahren, auf dem alle reichen Amerikaner Urlaub machen, um einen Altar der Toten zu schmücken. Hört sich erst einmal nicht besonders spaßig an, v.a. wenn man daran denkt, wie wir in Deutschland Allerheiligen "feiern", aber die Mexikaner haben eine ganz andere Art mit dem Tod umzugehen.


Hier gestaltet man einen Altar für die Verstorbenen mit ihrem Lieblingsessen und schmückt ihn mit Dingen, die diesem Menschen besonders am Herzen gelegen sind. Die Mexikaner lachen buchstäblich über den Tod und Gedenken den Verstorbenen auf eine sehr fröhliche Art und Weise. Diese Art, mit dem Tod umzugehen mag vielen ungewohnt und befremdlich erscheinen und das ist wahrscheinlich der Grund, weshalb der "Día de los Muertos" auch über Mexiko hinaus sehr bekannt ist.


Für mich war das ein wunderschöner Tag, weil wir den halben Tag in der Natur (die ich in Tijuana machmal sehr vermisse) verbracht haben und dort Blumensträuße für den Altar gestaltet haben.


Anschließend bekamen wir eine Führung durch das Landgut und durften ein typisches Brot ("pan de los muertos"), das es nur zu dieser Zeit des Jahres gibt, probieren.

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